Ein Leben auf der Achterbahn.

Schlagwort: Depression

Gedicht

Nachdem ich gerade aus einer depressiven Phase komme, hier noch ein Gedicht, das ich vor einigen Jahren geschrieben habe:

Mein Leben liegt in Trümmern da,
grad wie nach einem Kriege.
Die Welt, die dreht sich fort und fort,
während ich verwundet liege.

Weit weg und doch so nah seh ich,
wie Menschen bei mir stehen.
Sie kümmern sich und können doch
mein Trümmerfeld nicht sehen.

Es lacht mich aus der Sensemann
und will mich zu sich rufen:
"Komm herab zu mir mein Sohn,
es sind nicht viele Stufen."

Mein Leben liegt in Trümmern da,
ich kann es selbst nicht ändern.
Ich hoff auf Gott, dass er mich trägt
mit unsichtbaren Bändern.

(Zürich, 2015)

Klinik und Schnuppern

Ich habe mich nun schon einige Tage nicht mehr gemeldet. Das liegt daran, dass es mir sehr schlecht ging. Zusammen mit meiner Psychiaterin habe ich mich entschieden, zur Krisenintervention in die Klinik zu gehen.

Mittlerweile geht es mir wieder besser. Ich konnte gestern morgen schon wieder aus der Klinik austreten. Glücklicherweise war es diesmal ein verhältnismässig kurzer Klinikaufenthalt. Trotzdem ist es für mich frustrierend. Ich hatte eigentlich gehofft, diesmal für längere Zeit Zuhause sein zu können. Und nun musste ich schon wieder weg. Irgendwie hinterlässt dies bei mir ein bisschen das Gefühl, versagt zu haben. Auch wenn ich weiss, dass es völlig legitim ist, sich in der Klinik Hilfe zu holen.

Auslöser der jetzigen Krise war wahrscheinlich, dass das Schnuppern für meine geschützte Arbeitsstelle angestanden ist. Dies löste einen enormen Stress bei mir aus. Der Stress führte dann zu einer schwer depressiven Stimmungslage.

Zum Glück konnte ich von der Klinik aus zum Probearbeiten gehen. Die Stimmung am Arbeitsplatz hat mir sehr gut gefallen. Die Leute waren supernett. Was aber nicht so gepasst hat, war die Arbeit selbst. Man musste so genau und konzentriert arbeiten, dass ich davon ganz angespannt wurde. Wir haben uns dann gemeinsam dafür entschieden, dass ich die Stelle nicht antrete. Mir wurde aber angeboten, dass ich im gleichen Betrieb im Mitarbeitercafé schnuppern kann. Darauf freue ich mich sehr!

So, das wäre ein kurzes Update von meiner Seite. Ich hoffe ich kann mich in nächster Zeit wieder regelmässiger melden.

Anspannung

Ich weiss nicht, ob das sonst noch jemand kennt. Manchmal bin ich extrem angespannt. Ich kann diesen Zustand dann weder einer manischen noch einer depressiven Phase zuordnen. Die Gefühle sind komplett durcheinander.

Jetzt liege ich mitten in der Nacht wach im Bett und habe das Gefühl mein Herz explodiert. Meine Reservemedikation hilft auch nur beschränkt. Vor lauter Anspannung ist es mir richtig übel.

Ich habe in den letzten Jahren viele Strategien erlernt, um mit solchen Zuständen umzugehen. Doch manchmal ist es unglaublich anstrengend diese auch anzuwenden. Ich muss mich richtig zwingen, aktiv gegen die Anspannung anzugehen. Ansonsten liege ich einfach reglos im Bett und die Situation wird nur noch schlimmer.

Ausgelöst können diese Phasen durch Kleinigkeiten werden. Heute liegt es wahrscheinlich daran, dass ich zwei Tage lang krank im Bett lag. Nebenwirkungen der Corona-Booster-Impfung… Es ist frustrierend, wenn man erkennt, dass die eigene Belastbarkeit so unter der Erkrankung gelitten hat.

Nun gut. Ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass Anspannungszustände auch wieder vorbeigehen. Ich muss sie nur aushalten und mit sinnvollen Aktivitäten überbrücken.

Hast du Tipps, wie man mit starker Anspannung umgehen kann? Schreib es doch in die Kommentare (auf den Titel des Artikels klicken und nach unten scrollen).

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