Als ich zum ersten Mal davon hörte, traute ich meinen Ohren nicht. Was mir da vorgeschlagen wurde, tönte nach einer mittelalterlichen Foltermethode und nicht nach einer seriösen Behandlung der modernen Psychiatrie.

Bei der Elektrokrampf- oder auch Elektrokonvulsionstherapie wird durch den Einsatz von Strom ein kurzer, kontrollierter epileptischer Anfall beim Patienten ausgelöst. Dies soll schwer therapierbare Depressionen und bipolare Störungen behandeln.

Nun ist die Sache nicht ganz so tragisch, wie sie im ersten Moment tönt. Die ganze Prozedur wird heutzutage – im Gegensatz zu früher – unter Vollnarkose durchgeführt. Ich habe mich also entschieden, diese Therapieform auszuprobieren. Alles Andere hat bei mir ja nicht wirklich viel geholfen.

Vor der ersten Sitzung war ich dann aber doch ziemlich nervös. Ich musste aber bald feststellen, dass der kleine Stich beim Legen der Infusion fast noch das Schlimmste am Ganzen ist. Nach der Vorbereitung wird der/die Patient:in samt Bett in den Behandlungsraum chauffiert, wo diverse Kabel etc. zur Überwachung angebracht werden. Schon wird das Narkosemittel gespritzt und nach wenigen Sekunden schläft man ein.

Beim Aufwachen befindet man sich schon im nächsten Raum. Dort gibt es etwas zu essen und zu trinken. Anfangs bin ich jeweils noch ziemlich verwirrt, was sich aber schnell legt. Meistens habe ich danach auch noch ein wenig Kopfschmerzen.

Mir hat die Therapie sehr geholfen. Auch wenn ich immer noch nicht zu 100% stabil bin, fühle ich mich doch wesentlich ausgeglichener. Als einzige Nebenwirkung habe ich ziemlich ausgeprägten Gedächtnisverlust. An gewisse Ereignisse kurz vor Beginn der Therapiesitzungen kann ich mich einfach nicht mehr erinnern.

Ich kann die EKT also nur empfehlen. Hast du auch schon daran gedacht, diese Therapie zu machen oder hast sogar schon Erfahrung damit?

Schreib es doch in die Kommentare.