Ich weiss nicht, ob das typisch ist. In den letzten sieben Jahren war ich wegen diverser Krisen und Klinikaufenthalten über weite Strecken ausser Gefecht. Aus diesem Grund habe ich gewisse Dinge völlig vernachlässigt. Da wären zum Beispiel die zwei Schubladen, die sich immer mehr mit, teils wichtigen, Dokumenten gefüllt haben. Oder da wäre auch der regelmässige Zahnarztbesuch, der einfach nie zustande gekommen ist. Die Liste könnte ich noch weiterführen…

Am Beispiel des Zahnarztbesuchs kann ich meinen Punkt vielleicht am besten erläutern. Es mag peinlich sein, aber ich war zuletzt im Jahr 2015 zur Routinekontrolle und Zahnreinigung beim Zahnarzt. Danach habe ich es einfach nicht mehr geschafft. Die Hürde, wieder einen Termin abzumachen, wurde immer grösser. Mit meiner Krankheit hatte ich zudem einfach zu viel um die Ohren.

Diesen Januar habe ich es nun geschafft und ich ging endlich wieder zum Zahnarzt. Und es war gar nicht so schlimm. Alles in Ordnung – nur der Weisheitszahn musste raus.

Dieses Beispiel zeigt mir, wie schwierig die Alltagsbewältigung mit einer psychischen Krankheit sein kann. Die kleinsten Dinge werden zu unüberwindbaren Hürden. Es fehlt einfach die Kraft. Oder man ist über Wochen einfach weg in einer Klinik. Da bleibt so manches liegen.

Was fällt dir schwer? Melde dich doch bei mir, ich würde mich freuen.