Ein Leben auf der Achterbahn.

Schlagwort: Skills

Genesung

Ich bin noch hier. Seit mehreren Monaten bin ich nicht mehr in der Klinik gewesen. Wenn ich mir anschaue, wie oft ich im letzten Jahr in der Klinik war, dann ist das eine signifikante Verbesserung.

Ich lerne immer mehr, im normalen Alltag wieder zu funktionieren. Familienleben, Haushalt, Beziehungen… Überall mache ich Fortschritte. Meine Krankheit tritt vermehrt in den Hintergrund. Ich kann mich neu definieren – ich bin nicht mehr nur meine Krankheit.

Wie kam es zu dieser Trendwende? Wahrscheinlich kann man dies nicht so einfach sagen. Folgende Punkte haben aber sicher dazu beigetragen:

  • Elektrokonvulsionstherapie (EKT)
  • Neue Medikamente, die im letzten Klinikaufenthalt eingestellt worden sind
  • Fortschritte in der Psychotherapie

Jetzt gilt es, Gelerntes umzusetzen und mein Leben diszipliniert zu gestalten. Ich habe einen Schlafrhythmus, an den ich mich halte, nehme regelmässig meine Medikamente, übernehme Verantwortung im Haushalt, bei Aufgaben im Familienalltag und betreibe regelmässig Sport.

Mir war es auch möglich, einen Städtetrip nach Paris mit meinem Vater zu machen. Ohne Reservemedikation zu brauchen. So kann es aus meiner Sicht gerne weitergehen. Zurück zu einem «normalen» Leben. Ich melde mich hier wieder.

Anspannung

Ich weiss nicht, ob das sonst noch jemand kennt. Manchmal bin ich extrem angespannt. Ich kann diesen Zustand dann weder einer manischen noch einer depressiven Phase zuordnen. Die Gefühle sind komplett durcheinander.

Jetzt liege ich mitten in der Nacht wach im Bett und habe das Gefühl mein Herz explodiert. Meine Reservemedikation hilft auch nur beschränkt. Vor lauter Anspannung ist es mir richtig übel.

Ich habe in den letzten Jahren viele Strategien erlernt, um mit solchen Zuständen umzugehen. Doch manchmal ist es unglaublich anstrengend diese auch anzuwenden. Ich muss mich richtig zwingen, aktiv gegen die Anspannung anzugehen. Ansonsten liege ich einfach reglos im Bett und die Situation wird nur noch schlimmer.

Ausgelöst können diese Phasen durch Kleinigkeiten werden. Heute liegt es wahrscheinlich daran, dass ich zwei Tage lang krank im Bett lag. Nebenwirkungen der Corona-Booster-Impfung… Es ist frustrierend, wenn man erkennt, dass die eigene Belastbarkeit so unter der Erkrankung gelitten hat.

Nun gut. Ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass Anspannungszustände auch wieder vorbeigehen. Ich muss sie nur aushalten und mit sinnvollen Aktivitäten überbrücken.

Hast du Tipps, wie man mit starker Anspannung umgehen kann? Schreib es doch in die Kommentare (auf den Titel des Artikels klicken und nach unten scrollen).

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