Ein Leben auf der Achterbahn.

Schlagwort: EKT

Herzstillstand

Ein kurzer Beitrag – mit grossem Inhalt.

Diese Woche habe ich mit der Elektrokonvulsionstherapie (EKT) begonnen. Ich musste mehrere Monate darauf warten, bis ich jetzt endlich an die Reihe kam. Bei der EKT wird unter Vollnarkose ein kleiner Strom auf das Gehirn abgegeben. Dadurch wird ein Krampfanfall provoziert. Diese Prozedur wird ungefähr dreimal wöchentlich und insgesamt ca. 12-mal durchgeführt. Ich habe vor einigen Jahren schon eine EKT-Serie gemacht und darüber hier geschrieben.

Das Risiko bei der EKT ist gering. Beschränkt es sich doch grösstenteils auf das Risiko der Vollnarkose. So lief die erste Sitzung am Montag auch ohne besondere Vorkommnisse ab. Ausser ein bisschen Kopfschmerzen und grosser Müdigkeit hatte ich keine Probleme. Anders dann am Mittwoch…

Am Mittwoch ging ich, wie gewohnt, in nüchternem Zustand zur Klinik, wo ich freundlich begrüsst wurde. Ohne grosse Wartezeit, wurde ich in den Behandlungsraum gebracht. Dort wurde mir eine Infusion gelegt und ich schlief schnell ein. Als ich wieder aufwachte, merkte ich schnell, dass etwas nicht stimmte.

Das Pflegepersonal flüsterte vor dem Vorhang, der mein Spitalbett abschirmte.

Kurz darauf erfuhr ich auch wieso: Mein Herz hatte während der Therapiesitzung zweimal einen Stillstand. Ich war ziemlich schockiert! Ich konnte es am Anfang gar nicht fassen. Ich fühlte mich gar nicht aussergewöhnlich schlecht. Ich wurde dann auch nach kurzer Zeit nach Hause entlassen. Erst am Abend realisierte ich so richtig, was geschehen war.

Zum Glück geht es mir jetzt wieder gut. Ich habe keine unerwünschten Nebenwirkungen mehr. Ich konnte am Folgetag zu einer Herzuntersuchung zum Kardiologen. Dieser hat Entwarnung gegeben. Ich kann mit der EKT weiterfahren.

Ich bin jetzt dementsprechend nervös im Hinblick auf die nächste EKT-Sitzung, aber ich werde am Montag wieder in die Klinik gehen für die nächste Runde.

Ich melde mich dann wieder, wie es geklappt hat.

Elektrokrampftherapie (EKT)

Als ich zum ersten Mal davon hörte, traute ich meinen Ohren nicht. Was mir da vorgeschlagen wurde, tönte nach einer mittelalterlichen Foltermethode und nicht nach einer seriösen Behandlung der modernen Psychiatrie.

Bei der Elektrokrampf- oder auch Elektrokonvulsionstherapie wird durch den Einsatz von Strom ein kurzer, kontrollierter epileptischer Anfall beim Patienten ausgelöst. Dies soll schwer therapierbare Depressionen und bipolare Störungen behandeln.

Nun ist die Sache nicht ganz so tragisch, wie sie im ersten Moment tönt. Die ganze Prozedur wird heutzutage – im Gegensatz zu früher – unter Vollnarkose durchgeführt. Ich habe mich also entschieden, diese Therapieform auszuprobieren. Alles Andere hat bei mir ja nicht wirklich viel geholfen.

Vor der ersten Sitzung war ich dann aber doch ziemlich nervös. Ich musste aber bald feststellen, dass der kleine Stich beim Legen der Infusion fast noch das Schlimmste am Ganzen ist. Nach der Vorbereitung wird der/die Patient:in samt Bett in den Behandlungsraum chauffiert, wo diverse Kabel etc. zur Überwachung angebracht werden. Schon wird das Narkosemittel gespritzt und nach wenigen Sekunden schläft man ein.

Beim Aufwachen befindet man sich schon im nächsten Raum. Dort gibt es etwas zu essen und zu trinken. Anfangs bin ich jeweils noch ziemlich verwirrt, was sich aber schnell legt. Meistens habe ich danach auch noch ein wenig Kopfschmerzen.

Mir hat die Therapie sehr geholfen. Auch wenn ich immer noch nicht zu 100% stabil bin, fühle ich mich doch wesentlich ausgeglichener. Als einzige Nebenwirkung habe ich ziemlich ausgeprägten Gedächtnisverlust. An gewisse Ereignisse kurz vor Beginn der Therapiesitzungen kann ich mich einfach nicht mehr erinnern.

Ich kann die EKT also nur empfehlen. Hast du auch schon daran gedacht, diese Therapie zu machen oder hast sogar schon Erfahrung damit?

Schreib es doch in die Kommentare.

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